Der Tod in Mexiko: Ein Tanz mit der Ewigkeit Was bedeutet der Día de los Muertos, der „Tag der Toten“ in Mexiko?
In den alten Kulturen Mexikos, sowohl in den weltweit bekannteren wie den Maya, Azteken und Tolteken, als auch in den zahlreichen außerhalb Mexikos weniger bekannten Kulturen wird der Tod einvernehmlich nicht als Ende, sondern als Übergang in eine andere Existenzform verstanden. Diese Sichtweise ist tief in der mexikanischen Kultur verwurzelt und findet ihren Ausdruck im Totenkult, der den Tod nicht nur als unumgängliches Schicksal, sondern als einen zentralen Teil des Lebens feiert. In einem Land, das von der Sonne durchdrungen und von Weisheitslehre, Wissenschaft, Astrologie, Mystik und Magie der Vorfahren sowie auch von der Gewalt der Kolonisation als „christliche“ Eroberung geprägt ist, spielt der Tod eine Rolle, die weit über die Grenzen des Physikalischen hinausgeht und tief in die spirituelle und kulturelle Identität der Menschen hineinreicht.
Der Totenkult in Mexiko, besonders manifestiert im „Día de los Muertos“, ist ein lebendiges Beispiel für die Verschmelzung von indigenen und katholischen Traditionen. Er vereint die Vorstellung vom Tod als Übergang mit dem Bewusstsein das Leben zu genießen und zu feiern. In den Tagen um den 1. und 2. November werden Altäre errichtet, die mit leuchtenden Blumen, Bildern der Verstorbenen, Speisen und Kerzen geschmückt sind. Diese Altäre, genannt „Ofrendas“, dienen als Brücken zwischen den Lebenden und den Toten. Sie sind Ausdruck eines tiefen Respekts und einer lebendigen Beziehung zu den Vorfahren, die in diesen Tagen symbolisch zu ihren Familien zurückkehren.
Die mexikanische Sicht auf den Tod steht in starkem Kontrast zu den oft düsteren und furchterregenden Vorstellungen in anderen Kulturen, wie der Westlichen. In der mexikanischen Kultur ist der Tod nicht der Feind, sondern ein vertrauter Begleiter, der das Leben in all seinen Facetten durchdringt. Diese Verbindung zwischen Leben und Tod wird durch Rituale und Feste gestärkt, die die Grenzen zwischen den Welten verschwimmen lassen. Der Tod ist kein finsterer Schatten, sondern eine Gelegenheit zur Reflexion, zur Erinnerung und zum Tanz mit der Ewigkeit.
Dieser kulturelle Rahmen, der den Tod als natürlichen Teil des Lebens akzeptiert und sogar feiert, spiegelt sich in den Lehren von Carlos Castaneda wider, der die Welt durch die Augen der alten Zauberer Mexikos betrachtete. Für Castaneda und die Zauberer des alten Mexikos ist der Tod eine Kraft, die das Leben belebt und ihm seine Bedeutung verleiht. Der Tod ist kein fernes Ereignis, sondern ein ständiger Begleiter, der uns in jedem Moment an unsere Vergänglichkeit erinnert und uns dazu drängt, das Leben in seiner ganzen Intensität zu erleben und jeden Augenblick unser Bestes zu geben, denn es könnte unser letzter sein.
Die Lehren Castanedas, die die Essenz der toltekischen Weisheit in sich tragen, betonen die Notwendigkeit, sich der ständigen Präsenz des Todes bewusst zu sein. Dieses Bewusstsein verleiht dem Leben eine besondere Dringlichkeit, sich zu beeilen das Leben so zu leben wie man es leben möchte und der Tod verleiht einem auch viel Klarheit. So manches Problem relativiert sich aus der Perspektive der Endlichkeit des Lebens: Erzähl deinem Tod wie es dir gerade geht, was dich gerade ärgert, was dir Sorgen bereitet und er wird dir vielleicht einfach antworten: „Noch habe ich dich nicht geholt“. Ja der Tod könnte nie dich auch fragen: „Wie geht es dir, wie ist dein Tag?“ Wer würde es wagen seinem eigene Tod dann sogleich etwas vorzujammern, wie schrecklich man alles (in seinem Leben) findet?
Ein weiteres Werkzeug, das wir von Carlos Castaneda übermittelt bekommen ist sich zu fragen: „Wofür bin ich bereit zu sterben?“ Denn wenn ich weiß wofür ich bereit bin zu sterben, weiß ich auch wofür ich bereit bin zu leben. Die Zauberer sehen also den Tod als ein Privileg, als eine Möglichkeit, sich von den Fesseln des Alltäglichen zu befreien, seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben, alle Handlungen aus dem Prinzip der Makellosigkeit (d.h. die richtige Anwendung von Energie) auszuführen und sich auf die Unendlichkeit auszurichten. Sie lehren, dass wir unser Gepäck – die unnützen Lasten unserer persönlichen Wichtigkeit (d.h. Ego) – soweit als möglich abwerfen müssen, um leicht und frei in alle Welten und Sphären, die der Menschen in seinem Leben entdecken und erkunden kann zu reisen. Die persönliche Wichtigkeit, das Ego gilt bei den Tolteken als der größte Feind auf dem Weg der Achtsamkeit und Bewusstheit.
Noch bekannter als zuvor wurde der Día de los Muertos durch den erfolgreichen Disney Film COCO:
In Mexiko wird aufgrund seiner Kultur und Geschichte anders mit dem Tod umgegangen als in anderen Kulturen. Man könnte sagen der Tod wird ein Stück weit mehr akzeptiert, und zumindest jedes Jahr beim „Día de los Muertos“ werden die verstorbenen Familienangehörigen mit einer Leidenschaft und Freude geehrt und gefeiert, was in anderen Kulturen selten zu finden ist. Diese Haltung ermöglicht es den Menschen, das Leben mit offenen Armen zu empfangen, jeden Moment zu schätzen und gleichzeitig die Vergänglichkeit zu akzeptieren. Der „Día de los Muertos“ ist ein Spiegel dieser Philosophie, eine Zeit, in der das Lachen und die Tränen, die Erinnerungen und die Gegenwart, das Leben und der Tod in einem einzigartigen Tanz miteinander verschmelzen.
In manchen Kult-Serien wie der Netflix Serie „Maya and the Three“ wird die Kosmovision von Leben und Tod, von Macht und Heldentum beim Herausfordern der Götter zum Ausdruck gebracht:
Diese kulturelle und spirituelle Integration des Todes in das Leben ist von unschätzbarem Wert, insbesondere in einer Welt, die oft den Tod verdrängt und das Leben auf Oberflächlichkeiten reduziert. Die mexikanische Tradition, den Tod zu feiern, und die Weisheit der alten Zauberer, wie von Carlos Castaneda in seinen Büchern beschrieben, die den Tod als Berater und Wegweiser im Leben sehen, bieten uns eine tiefe, kraftvolle Perspektive für unsere Existenz. Sie lehren uns, dass das Leben in seiner ganzen Pracht und die Fähigkeit das Leben zu schätzen und zu genießen in der ständigen Gegenwart des Todes wirklich erblühen kann.
Der Tod, so lernen wir, ist kein Ende, sondern wir fordern ihn zum Tanz, noch bevor er uns eines Tages in eine andere Ebene holt. Der Tod erinnert uns daran, das Leben mit Mut, Freude und Intensität zu leben. In Mexiko wird dieser Tanz gefeiert, mit Blumen und Liedern, mit Lachen und Tränen, und mit einem tiefen Verständnis dafür, dass das Leben und der Tod untrennbar miteinander verbunden sind. Die Lehren von Carlos Castaneda und die Traditionen Mexikos laden uns ein, in diesen Tanz einzutreten, uns dem Unbekannten zu öffnen und das Leben in seiner ganzen Tiefe zu erfahren, immer begleitet von der stillen, aber kraftvollen Präsenz des Todes.
Viva la vida!
ES GIBT NOCH 3 FREIE PLÄTZE FÜR KURZENTSCHLOSSENE:
Erlebe den „Día de los Muertos“ in Yucatán, Mexiko, vom 22. Oktober bis 3. November 2024, inklusive 3-tägiger Workshop „Den Tod als Ratgeber nutzen“ in 4-Sterne-Rerteat-Center im Urwald von Yucatán.
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