Toltekische Rekapitulation – Breathwork aus dem alten präkolumbianischen Mexiko, um deine energetischen Verstrickungen zu reinigen

Es ist ein Geschenk, mit unserem Atem energetische Hygiene betreiben zu können.
Natürlich hast du als Breathworker verschiedene Techniken, wenn es um Energieheilung geht. Es gibt auch den wissenschaftlichen Ansatz, aber die Wissenschaft steckt noch in den Kinderschuhen, wenn es darum geht, unser Energiefeld und die Wechselwirkungen unserer Energiekörper zu erforschen.
Ich hatte das große Glück, vor 23 Jahren durch meine Mutter die Toltekische Rekapitulation kennenzulernen. Sie erzählte mir damals von einem mexikanischen Schamanen, der nach München kam, um dort einen Vortrag zu halten. Eigentlich hatte ich wenig Interesse – noch weniger, weil es meine Mutter empfohlen hatte. Aber schließlich ging ich doch hin und erfuhr, dass das Ganze mit Carlos Castaneda zu tun hatte. Viele kennen die Bücher des international bekannten Buchautors der 70‘er noch heute. Doch viele bereits der Generation Z haben noch nie etwas von ihm gehört. Ist dir der Name ein Begriff? Damals vor über 20 Jahren, hatte ich noch kein Buch von ihm gelesen, aber weil ich ein guter Sohn bin und meine Mutter meinte, das sei gut für mich – sie war auf Workshops dieses Schamanen gewesen – ging ich hin.
Die Toltekische Rekapitulation basiert auf uralten Prinzipien, die wir als Geschenk von Carlos Castaneda erhalten haben. Er hat als Anthropologe dieses alte Wissen gesammelt und in die westliche Welt gebracht. Ihr könnt dieses Geschenk annehmen oder nicht – es geht um einen Weg der Freiheit, und genau dabei hilft die Toltekische Rekapitulation: Sie unterstützt dich dabei, deinen Weg der Freiheit zu gehen.
Hast du den Film Matrix, erster Teil (1999) gesehen? Aus toltekischer Sicht ist Matrix kein Science-Fiction, sondern eine Dokumentation. Wenn wir unseren Weg der Freiheit gehen, wie ihn Carlos Castaneda mit diesem präkolumbianischen mexikanischen Wissen genannt Toltekische Rekapitulation – anbietet, können wir unseren Energiekörper reinigen, indem wir unsere eigene Energie zurückholen und die Energie anderer an sie zurückgeben.
Ich war überrascht, als ich Jahre später in verschiedenen Breathwork-Therapien und -Praktiken an einem bestimmten Punkt der Atemsitzung vom Therapeuten hörte: „Jetzt ist es Zeit, deine Energie zurückzunehmen – atme ein und hole die Energie zu dir zurück, die zu dir gehört“, oder etwa wenn ich eine starke Emotion hatte, die verknüpft war mit einem Erlebnis aus meiner Kindheit: „atme aus und lass diese Emotion gehen“. Da dachte ich: Das kenne ich doch so, oder so ähnlich aus dem alten Wissen! Es gibt also keine so große Kluft zwischen moderner, wissenschaftlich fundierter Breathwork-Therapie und diesen alten toltekischen Praktiken.
Ich möchte dich einladen, die Möglichkeit zu sehen, dass wir mit unserem Energiekörper – unserem elektromagnetischen Feld, das so weit reicht wie unsere ausgestreckten Arme (wie in dem Bild von Leonardo Da Vinci „Vitruvianischer Mensch“, wo ein Mann in einem Kreis dargestellt ist) – arbeiten können. Die Tolteken nennen das das „Lichtei“. In der modernen Wissenschaft sprechen wir vom elektromagnetischen Feld. Sensible Menschen können die äußeren Bereiche spüren, vielleicht als Kribbeln oder wie Elektrizität. Du kannst das jetzt ausprobieren, indem ihr eure Hände aneinanderreibt und dann die Energie zwischen den Händen spürt – vielleicht fühlt es sich wie ein Wattebausch aus Licht an.
Dieses „Lichtei“ ist in anderen alten Kulturen ähnlich bekannt, etwa in der keltischen Tradition als „Anam Cara“ – der Seelenfreund. Dort glaubte man, der physische Körper sei in der Seele, nicht umgekehrt, wie wir es oft im Westen annehmen. Wenn wir das glauben, dann haben wir einen Energiekörper und eine bestimmte Menge Energie zur Verfügung.
Alles, was wir im Leben tun, geschieht auf einem „Weg mit Herz“, den wir ausgewählt haben – wenn wir mutig und stark genug sind, dies zu tun – um unsere Lebensaufgabe zu erfüllen, für die wir geboren sind. Jeder von uns kennt das Gefühl, einen Schritt vorwärts zu machen, aber dann wieder zwei zurückzufallen, wie in einem Spinnennetz gefangen. Denn jede Interaktion mit anderen Menschen oder Situationen ist ein Energieaustausch.
Im aktuellen Zeitenwandel brauchen wir noch dringender echte, freie Herzensverbindungen – keine Co-Abhängigkeiten, die viel Leid verursachen. Wenn wir nicht genug Energie haben, haben wir ein Gefühl von Mangel. Sylvia Wetzel beschreibt dies in ihrer Vortagsreihe „Liebe und Anhaften“ von 2015 wie folgt: „Aus Mangel entsteht Anhaftung und aus Anhaftung entsteht Leid“. Wenn ich dir jetzt meine Energie gebe, vermisse ich dich später, aber eigentlich vermisse ich meine eigene Energie, die ich dir gegeben habe. Wenn ich dir wieder begegne, spüre ich meine Energie. Wir wollen aber Beziehungen ohne Abhängigkeit, Liebe aus Freiheit – ich liebe dich, weil ich dich liebe, nicht weil ich deine Energie brauche.
Die Technik der Toltekischen Rekapitulation ist sehr einfach und hilft uns bei emotionaler und energetischer Reinigung: Wir holen unsere eigene Energie zurück und geben die Energie der anderen zurück. Vielleicht kennt ihr auch EMDR, wo man mit den Augen einer Bewegung folgt – es gibt da vielleicht Parallelen, aber das ist noch unerforscht. Die Herkunft der toltekischen Rekapitulation bleibt mystisch, sie soll tausende Jahre alt sein. Die Tolteken wollten damit ihr Leben auf der materiell-physischen Ebene (Tonal) reinigen um sich ins Nagual begeben zu können, auf die „magische Seite“ (nicht alltägliche Seite) der Wirklichkeit, um zu transformieren, zu heilen, Energie zu tanken sowie um das Feld unendlicher Möglichkeiten zu betreten.
In heutiger Zeit wird die Methode häufig von ganz gewöhnlichen, spirituell interessierten Menschen angewendet, einfach um im Alltag und im Leben frei und glücklich zu sein und jede Situation und Handlung so bewusst zu leben als wäre jede Situation und Handlung die letzte ihres Lebens. Dieses Prinzip nannten sie die „Makellosigkeit“, als eine Lebensweise der „richtigen Anwendung von Energie“. Doch die Kosmovision der Tolteken geht weit über dieses Leben hinaus: Sie wollten ihr Leben so rekapitulieren, dass sie eine vollständige Kopie davon hatten, um mit ihrem ganzen Bewusstsein im Moment ihres Todes ihre Reise durch das Universum fortzusetzen – eine faszinierende Vorstellung.
Im größeren Bild wollten die Tolteken mit der Rekapitulation nicht nur ihren Energiekörper reinigen, sondern auch genug Energie sammeln, um außergewöhnliche Erfahrungen zu machen, etwa Reisen im Bewusstsein, wie sie in manchen Meditationen beschrieben werden. Je mehr Energie du hast, desto mehr Magie und Kraft kannst du in dein Leben bringen – aber nicht, indem du anderen Energie entziehst, sondern indem du dich selbst reinigst und unabhängig wirst.
Viele Menschen sind heute noch in der Falle des Energiemangels und nehmen unbewusst Energie von anderen, etwa durch emotionale Unterdrückung oder Manipulation. Wir wollen aus diesem Spiel aussteigen, unabhängig und frei sein und Energie freiwillig geben, wenn wir es entscheiden.
Wenn du etwas in deinem Leben verändern willst, helfen dir Breathwork und die Toltekische Rekapitulation. Gerade in Situationen, in denen alte Muster oder Traumata getriggert werden, kannst du durch Achtsamkeit (die Tolteken nennen dies „die Kunst des Pirschens“) und bewusstes Atmen – mitten im Alltag, wenn zum Beispiel gerade eine schwierige Situation auftritt – deine Energie im selben Moment wo es geschieht zurückholen und die fremde Energie den anderen beteiligten Personen zurückgeben. So kann Transformation und Heilung geschehen.
Die Veränderung kommt im Moment, wenn eine ähnliche Situation auftaucht, aber die Energie dahinter gereinigt ist. Dann erkennst du: Das ist nicht mein Vater oder meine Mutter, sondern nur eine Erinnerung in mir. Ich atme, nehme meine Energie zurück und gebe die fremde Energie zurück. So ändern wir unsere Verhaltensmuster und letztlich die Welt.
Die Technik:
Kopf dreht sich zur rechten Schulter.
Lasse ein Bild entstehen – „hole das Bild“.
Einatmung: Während Kopf sich auf der vertikalen Achse von der rechten Schulter zur linken Schulter dreht, atmest Du ein – während der Kopf sich anschließend weiter von der linken Schulter bis zur Mitte des Körpers dreht, atmest du immer noch ein.
In dem Moment wo der Kopf die Mitte des Körpers erreicht hat, als das Gesicht gerade ausschaut, atmest fast vollständig aus. Dann dreht sich der Kopf wieder zur rechten Schulter. Trick: lass beim Ausatmen, wenn der Kopf in der Mitte verweilt, noch ein klein wenig Luft übrig, um bei der Rückkehr des Kopfes in die Ausgansposition zur rechten Schulter noch sanft weiter auszuatmen. So integrierst du in deine Rekapitulation eine weitere Technik, genannt „kohärentes Atmen“, das wissenschaftlich nachgewiesen deine Herz-Hirn-Kohärenz stärkt und die Neuroplastizität fördert.
Wenn Dir der Nacken weh tut, oder Du diskret und unauffällig in der Öffentlichkeit rekapitulieren willst, kannst Du auch mit geöffneten Augen rekapitulieren (bitte nicht beim Auto fahren) und die Kopfbewegung nur ganz wenig machen, oder auch beiseitelassen. Tipp: mache jedes Mal die ersten 3 Bewegung mit ein er deutlichen Kopfdrehung, um einen Erinnerungsanker in deiner Rekapitulations-Praxis zu haben.
Als erstes werden die Sexualbeziehungen rekapituliert. Der sexuelle Impuls spielt eine wichtige Rolle beim bewussten Umgang mit Energie. Die Vitalenergie ist die einzige Energie, die der Mensch für seine Evolution zur Verfügung hat.
Trick: versuche deine persönliche Haltung in der jeweiligen Szene wahrzunehmen, zu fühlen, zu sehen und transformiere sie mit deinem Atem. So verändert sich auch dein Gefühlt bezüglich der Situation.
Es ist nicht schlimm, wenn keine Bilder auftauchen – das bewusste Atmen und die Bewegung wirken trotzdem.
Wichtig ist deine Intention: Setze vor Beginn der Übung die klare Absicht, dich energetisch zu reinigen und deine Energie zurückzuholen. Die Rekapitulation kann auch diskret im Alltag angewendet werden, etwa bei emotionalen Auslösern.
Wenn du magst, kannst du jetzt für ein paar Minuten diese Übung machen. Schließe die Augen, setzen deine Intention, rufe „INTENTO“ (das heißt auf mexikanisch „Absicht“). Es ist dein Energiekörper, der die Rekapitulation steuert, nicht dein Verstand. Alles, was auftaucht, ist in Ordnung, auch Gedanken. Solange du atmest und die Kopfdrehern machst, gewinnst du dabei Energie.
Bleib nach der Übung noch einen Moment in diesem Zustand und spüre dein Herz. Fühle Dankbarkeit für das Leben und die Verbindung mit allen anderen. Sende diese Liebe in die Welt – wir sind alle miteinander verbunden.
Newatl te – tewatl ne. Ich bin du und du bist ich.
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